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Translation Memory-Systeme. Was können diese Programme wirklich?

Welche Vorteile bieten die Translation Memory-Systeme (TMS)?

Dank dem Einsatz von Translation Memory-Systemen (Trados, Across, Transit, MemoQ, WordFast, Pasolo usw.) werden Übersetzungsabläufe effizienter gestaltet. Dadurch entsteht eine deutlich kürzere Bearbeitungszeit und eine erhebliche Kostenreduktion.

Die TMS übersetzen nicht selbst und nehmen dem Übersetzer das Übersetzen nicht ab.

Sie verfügen über intelligente Such- und Speichermechanismen und ermöglichen uns, die Qualität der Übersetzungen zu erhöhen und den Übersetzungsprozess effektiver durchzuführen.


Die Suche nach Wörtern und Sätzen in früher erstellten Übersetzungen bieten die Möglichkeit,

  • einmal erstellte Übersetzungen mehrfach zu nutzen,

  • den konsistenten Gebrauch von Terminologie sicherzustellen und dadurch

  • den für die Übersetzung erforderlichen Zeitaufwand zu reduzieren.

Wie funktioniert ein Translation Memory-System?


Durch den Einsatz von TMS wird der zu übersetzende Ausgangstext in Segmente zerlegt und zusammen mit den zugehörigen Übersetzungen ins Translation Memory (TM) gespeichert. Der Inhalt eines TM dient als Referenzmaterial, das dem Übersetzer bei gleichen oder ähnlichen Texten zur Wiederverwendung angeboten wird. Diese Systeme haben den Vorteil, dass keine isolierten Sätze gespeichert werden, sondern jeder Satz im Kontext.


Die TMS trennen beim Import der zu übersetzenden Dokumente die Formatinformationen vom Text. Ausgangs- und Zieltext werden im Texteditor in der Regel in zwei Teilfenstern dargestellt.


Nach Abschluss der Übersetzung wird der übersetzte Text exportiert, wobei Formatinformationen wieder mit dem Text zusammengefügt werden.

Die Segmentierung erfolgt auf Basis eines Algorithmus, der Satzendezeichen als Segmentgrenzen interpretiert (Punkt, Doppelpunkt, Fragezeichen, Tabulator usw.). Die Segmentierungsalgorithmen von mehreren CAT-Tools unterscheiden sich hierbei, so dass ein Dokument nicht in jeder TM-Umgebung in dieselben Segmente zerlegt wird (z. B. Doppelpunkt wird bei Trados als Segmentende, bei Across als kein Segmentende verstanden).


Beim Übersetzen wird jedem Segment des Ausgangstextes das entsprechende übersetzte Segment zugeordnet. Stimmt der Ausgangstext vollständig mit einem im Translation Memory gespeicherten Segment überein, handelt es sich es um einen so genannten Full-Match (100 % Treffer).


Bestehen zwischen dem zu übersetzenden Ausgangstextsegment und einem im Referenzmaterial enthaltenen Segment im Translation Memory Abweichungen, spricht man von einem Fuzzy-Match (99 % bis 75 %).


Je größer diese Abweichungen sind, desto niedriger wird der errechnete Match-Wert. Der Aufwand, eine Übersetzung an den aktuellen Übersetzungsvorschlag anzupassen, kann bei minimalem Match-Wert höher sein als eine Neuübersetzung eines Segments.


Taucht ein Segment exakt gleich innerhalb eines Textes mehrmals auf, wird dies als Wiederholung (Repetition) bezeichnet.

Die Segmentpaare werden vom Übersetzer manuell bestätigt, ins Translation Memory übernommen und bei Folgeaufträgen konsistent wiederverwendet.

Darüber hinaus werden die Wörter eines Segments mit der hinterlegten Terminologie verglichen.


Ein Wort in dem geöffneten Segment, das in der Terminologiedatenbank hinterlegt ist, wird durch eine farbliche Markierung des Terminus im Ausgangstextsegment hervorgehoben. Insbesondere bei der Vorgabe von Terminologie durch den Auftraggeber ist diese Funktion äußerst wichtig.


Zusammen mit zwei- oder mehrsprachigen Termen kann man auch Definitionen, wichtige Informationen und Hinweise, verbotene Übersetzungen, Abkürzungen oder Kontextbeispiele importieren.


Im Anschluss an die Übersetzung kann überprüft werden, ob die vorgeschriebene Terminologie tatsächlich bei der Übersetzung berücksichtigt wurde.


Während und nach Abschluss der Übersetzung bieten die Translations Memory-Systeme eine Reihe von intelligenten Programmodulen zur Qualitätskontrolle (z. B. dient die Rechtschreibprüfung zur Überprüfung der sprachlichen, d. h. orthografischen Korrektheit).

TMS ermöglichen uns schließlich, die Formatierung des Dokuments zu prüfen. Die Tags mit Informationen zur Struktur eines Dokuments werden mit dem Original verglichen und auf ihre Übereinstimmung überprüft, d. h. es wird geprüft, ob die Tags nicht beschädigt wurden.


Erst nach erfolgreicher Überprüfung kann ein Dokument exportiert und in sein ursprüngliches Format überführt werden.


Beim Austausch zwischen verschiedenen Translation Memory-Systemen kann man Translation Memories über das TMX-Format (Translation Memory eXchange) und Projekte über das XLIFF-Format (XML Localization Interchange File) austauschen. Es sind offene Standards, die von den meisten professionellen Anbietern unterstützt werden.


Haben Sie eine Frage? Kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular

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